Kunst, KI, Medizin und Müll
arts, AI, medicine and trash
Kunst, KI, Medizin und Müll haben viel mehr gemeinsam, als viele Laien glauben möchten. Dies gilt nicht nur für die KI – die Künstliche Intelligenz – in der deutschen Sprache, sondern auch für AI – Artificial Intelligence – im Englischen und sicher jeder anderen Sprache auch. Denn das Internet und unsere Datenbanken gleichen riesigen Müllhalden und Datenfriedhöfen.
Wer in den Computer Mist eingibt, wird Mist erhalten, auch wenn dieser durch die KI neu berechnet eindrucksvoll in schillernden Farben schön anzusehen und scheinbar gut gewählten Worten faszinierend echt erscheint.
Und ja, der von KI errechnete sprachliche Kauderwelsch erscheint mittlerweile oft besser und sinnvoller, als das tatsächlich Gemeinte, das viele Menschen tagtäglich von sich geben.
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Ich bin seit jeher technikaffin. Ich habe mich stets gefreut, wenn mir Computer Arbeit abgenommen haben, wenn mir Computer mein Leben erleichtert haben.
Ich denke noch mit Schaudern an meine dutzenden Bewerbungsschreiben zurück. Diese hatte ich als junger noch frisch gebackener Arzt, mühsam mit der alten mechanischen Schreibmaschine meiner Eltern getippt – mechanisch ohne jede Elektronik und ohne Möglichkeit, Tippfehler einfach und unsichtbar zu korrigieren.
Ich hämmerte unablässig auf die Tastatur der alten mechanischen Schreibmaschine, um Buchstaben für Buchstaben fein säuberlich auf das Papier zu pressen. Ich musste einzelne Bewerbungsschreiben oft mehrmals tippen, bis sie endlich ohne Tippfehler waren. Ich erinnere mich noch an die Schmerzen in meinen Fingern. Ich hatte damals noch kein modernes Textverarbeitungsprogramm, das mir viel Zeit, Frust und Mühe erspart hätte. Ich hatte keinen PC. Mein alter Rechner war gut verstaut im Kasten.
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Computer sind gut, wenn wir sie wie jedes Werkzeug auch sinnvoll einsetzen und keinen Unfug damit machen. Ich kann mit einem Hammer einen Nagel in die Wand einschlagen, um ein Bild aufhängen zu können, oder mit einem Hammer eine Scheibe einschlagen oder ein Auto demolieren. Mit Computern ist es nicht anders.
Mit KI wird es nicht anders sein.
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KI wird uns sicher noch ungeahnte Chancen in allen denkbar möglichen Bereichen unseres Lebens eröffnen.
KI wird die Technik, die Medizin und hoffentlich die Forschung revolutionieren. Das ist gut so. Das wird gut sein.
Nichtsdestotrotz gilt für die KI wie für jedes Medikament in der Medizin auch, dass dort wo eine Wirkung ist, auch die Nebenwirkung nicht fern ist.
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Ich habe keine Sorge in Zukunft arbeitslos zu sein. KI wird mich als Arzt – als Neurologen – noch lange nicht ersetzen können, denn KI kann Menschen weder angreifen noch begreifen. KI kann weder genau zuhören, assoziieren noch richtige Schlüsse ziehen, wobei hier ein ärztliches Anamnesegespräch gemeint ist und nicht die alltäglichen Sprachassistenten und Chatbots, die auf bestimmte Reizworte reagieren und bestimmte vorgefertigte Textschablonen präsentieren und vorgaukeln, zuzuhören und überlegte Antworten zu geben.
KI kann nur Daten berechnen und abgleichen. Dies macht die KI aber erstaunlich gut und sicher besser und schneller als wir Menschen dies je könnten. Nur hat dies nichts mit Denken zu tun. KI rechnet, aber denkt nicht.
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KI wird ebenfalls noch eine gewisse Zeitlang benötigen, aus der immens großen Masse wissenschaftlicher Arbeiten in den wissenschaftlichen Datenbanken jene herauszufiltern, die tatsächlich bedeutungsvoll sind und zu unserem kollektiven Menschheitswissen beitragen und vor allem von jenen zu trennen, die nur des Publizierens wegen publiziert wurden. Interessenskonflikte von Publikationen jeder Art werden auch die Analyse der KI behindern, wie sie dies auch mit unserem menschlichen Denken tun.
Abgesehen davon limitiert der immense Datenmüll die Möglichkeiten der KI, genauso wie der Datenmüll viele Forscher und Forscherinnen in ihrem Denken behindert hat (und auch noch lange behindern wird), weil sie den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen.
So gilt, dass Wissenschaft nichts anderes als der gegenwärtige Stand des Irrtums ist und dass Wissenschaft weder unumstößliche Erkenntnis noch Wahrheit sein kann.
Die Spreu vom Weizen zu trennen, den Datenbankmüll zu sortieren und zu verwerfen, wird eine der Hauptaufgaben in der näheren Zukunft sein, um KI nicht genau so fehlzuleiten wie uns Menschen. Wer Mist in den Computer eingibt, wird Mist erhalten. Und genauso wie intelligente Menschen duurch Blödsinn verblöden können, wird auch künstliche Intelligenz durch den Blödsinn, der dort und da im Internet zu finden ist, „verblöden“ können.
Ich habe aber keine Illusionen darüber, dass wir Menschen auch diese Chancen, die uns die KI oder Neudeutsch AI eröffnen, nicht nur nicht ergreifen werden, sondern ins peinlich, lächerlich Groteske ziehen werden, wie wir dies mit nahezu allen modernen Errungenschaften getan haben.
Wir Menschen haben bereits das Internet und Social Media in einen Hort von Fehlinformation, Katzenvideos und Pornografie verwandelt und werden dies in Zukunft mit KI noch schneller und vor allem noch blöder und dümmer fortführen, als wir uns das alle, je gedacht hätten.
Ihr
fahmy.blog
Offenlegung – Disclosures:
Dieser kurze Text stammt zur Gänze aus der Feder des Autors und wurde ohne jegliche KI erstellt. KI generierte Texte sind nicht anders als Plagiate.
Das Beitragsbild wurde vom Autor selbst fotografiert und mit einem Bildbearbeitungsprogramm nachbearbeitet.