„Die beste Kamera ist gerade die, die man dabei hat.“ (Elliott Erwitt)
Die Kameras, die ich über viele Jahrzehnte verwendet hatte, waren nie so gut, wie ich mir dies gewünscht hatte. Ich konnte mir damals die Kameras, die ich gerne gehabt hätte, schlichtweg nicht leisten und später wollte ich mir diese nicht leisten, da ich ohnehin leider viel zu wenig fotografierte. Hätte ich aber über eine bessere Kamera verfügt, hätte ich erkennen müssen, dass meine Fotos deutlich schlechter sind, als dies meine technische Ausrüstung erwarten hätte lassen.
Zu Beginn – vor mehr als 30 Jahren – fotografierte ich mit einer billigen Kompaktkamera, die heute sicher nicht in einem Museum ausgestellt wird, sondern schon längst vergessen ist. Später hatte ich eine billige Spiegelreflexkamera, deren Abbildungsleistung gar nicht so schlecht gewesen wäre, wenn ich nur ein vernünftiges Objektiv gehabt hätte und so weiter und so fort. Die mangelnde Ausrüstung oder vielleicht sogar fehlende Kamera darf aber nie eine Ausrede sein, für die Fotos, die wir nicht gemacht haben, aber leicht hätten „schießen“ können. Ein schlechter Winkel, ein unpassender Ausschnitt, eine unzureichende Belichtung oder sogar ein total verwackeltes Foto sind besser, als gar kein Foto gemacht zu haben.
Viele der Fotos hier sind zum Teil vor vielen Jahren auf herkömmlichen Film entstanden und lange im Album oder in der Dia-Lade gelegen, bevor ich mich entschlossen habe, diese digitalisieren zu lassen und dann selbst nachzubearbeiten.
Fotos sind mehr als ein Produkt teurer Ausrüstung. Fotos sind Erinnerungen. Die Kamera ist nur ein Instrument – ein Mittel zum Zweck – unsere Erinnerungen zu erhalten, aufzufrischen oder mit anderen zu teilen.
Heutzutage ist es bereits mit jedem Smartphone und ihren kleinen Fotosensoren möglich, technisch bessere Fotos „schießen“ als dies früher mit Analog-Kameras oder auch den ersten teuren digitalen Spiegelreflexkameras möglich gewesen wäre.
Nichtsdestotrotz haben alte digitalisierte Fotos ihren ganz eigenen Charme und Reiz. Diese alten Fotos sind Erinnerungen an eine Zeit, in der Vieles noch langsamer war als heute. Als ein Foto noch viel mehr Zeit und Geduld brauchte und mit sehr viel Ungewissheit einherging, nämlich ob das Foto gelungen ist oder nicht. Ab dem Drücken des Auslösers bis zur Entwicklung des Films im Labor des Vertrauens mussten mitunter noch viele tausende Kilometer nach Hause zurückgelegt werden. Es vergingen mitunter viele Wochen, bis man sehr oft enttäuscht, das heiß ersehnte Foto in Händen halten konnte und sich im Nu an jenen Ort zurück gebeamt sehen wollte, um das Foto nochmals zu „schießen“.
Neben vielen alten, digitalisierten und nachbearbeiteten Aufnahmen gesellen sich bereits und werden sich im Laufe der Zeit immer mehr digitale Fotos hinzugesellen und Geschichten erzählen oder zumindest erahnen lassen, welche Geschichten damit wohl erzählt werden könnten…